Auf den Spuren des Lichts – Engadin Reise

Vereinsreise ins Engadin (18.–20. August 2017): «Werden–Sein–Vergehen. Eine Reise auf den Spuren von Giovanni Segantini und der Künstlerfamilie Giacometti.»

Der Austausch während der diesjährigen Vereinsreise war intensiv, sowohl was die kulturellen Ansprüche als auch die freundschaftlichen Beziehungen betrifft. Madeleine Ducret hatte das reichhaltige Programm mit allen Eintritten, Führungen, Essen, Übernachtungen und Transporten perfekt organisiert, so dass uns nur das Geniessen der landschaftlichen wie künstlerischen Schönheiten des Bergells übrigblieben:

Der Einstieg in die Malerei von Giovanni Segantini und der Familie Giacometti erfolgte im Kunstmuseum Chur, d.h. in den historischen Räumen der Villa Planta und des kürzlich eröffneten modernen Erweiterungsbaus, wo wir eine Führung durch Seraina Peer genossen. Das Alpentriptychon im Segantini-Museum in St. Moritz entrückte uns in die glühende Alpenmalerei. Die Enge und Kargheit des Bergells weckte unser Verständnis für die Auswanderung der Talbewohner in früheren Zeiten, die sich in der Fremde als Zuckerbäcker versuchten. Nur wenige kamen zurück, so Giovanni Castelmur (1800–1871), der im 19. Jahrhundert seinen Reichtum im architektonischen Versatzstück von Castelmur protzig zur Schau stellte. Sowohl David Wille als auch Dr. Marco Giacometti gelang es in fesselnder Art und Weise, uns vertiefte Einblicke in die Familiengeschichte der Giacomettis zu vermitteln: Die väterliche Fürsorge Giovannis, die übermächtige Mutter Annetta und das künstlerische Ringen von Alberto waren im Atelier fassbar. In geselliger Runde, sowohl im historischen Ambiente der Palazzo Stampa in Soglio als auch in der kargen Abgeschiedenheit der Passhöhe von Maloja, wo wir im Hotel Schweizerhaus wohnten, wurden die Eindrücke rege diskutiert. Und wie die Zuckerbäcker und die Künstler des Bergells verliessen auch wir das Tal und kommen gerne wieder.