Vereinsreise nach Dresden vom 10.-12. April 2015

 «Kreidefelsen auf Rügen» von Caspar David Friedrich (1774–1840)
«Kreidefelsen auf Rügen» von Caspar David Friedrich (1774–1840)

 

Am Freitag empfing uns nach einer frühen Abreise aus Zürich Dresden mit wunderbarem, sonnigem Frühlingswetter.
Die freie Zeit bis zum Abendessen wurde von allen Teilnehmern auf verschiedenste Weise genutzt: Besuch des Grünen Gewölbes, des Neuen Gewölbes, des Residenzschlosses oder einer Besichtigung der Stadt.
Die Aufführung von Giuseppe Verdis „Simone Boccanegra“ in der imposanten Semperoper rundete den ersten Tag ab. Die selten aufgeführte Oper überzeugte mit innovativem Bühnenbild und starken Stimmen.

Das erste Ziel am Samstagmorgen war die Ausstellung „Dahl und Friedrich, romantische Landschaften“ im Albertinum. Herr Dr. Stephan Dahn erwartet uns bereits. Wir waren alle gespannt, wie sich das Gemälde „Kreidefelsen auf Rügen“ von Caspar David Friedrich aus dem Museum Oskar Reinhart in die Ausstellung einfügen und dort positionieren würde. Es war ein Höhepunkt der Reise, dieses berühmte Werk in dieser sehr gelungenen und ausgezeichnet frequentierten Ausstellung einmal in einem anderen Kontext bewundern zu können. Besonders schön war es zu erleben, mit welcher Wertschätzung und Begeisterung die „Kreidefelsen“ in Dresden nicht nur von Fachleuten des Albertinum sondern besonders von Besuchern wahrgenommen und geschätzt wurde.
Nach einer kurzen Mittagspause erwartet uns die neue Direktorin Frau Dr. Hilke Wagner und die Konservatorin Frau Dr. S. Biedermann zu einer Führung durch die Galerie Neue Meister im Albertinum. Gegenwartskunst tritt dort in einen spannungsvollen Dialog mit dem gewachsenen Sammlungsbestand: Neben den uns vertrauten Romantikern, französischen und deutschen Impressionisten, Expressionisten und den Brücke-Künstlern waren die für uns fast unbekannten Vertreter der Dresdner Sezession zu besichtigen. Die neu eingerichteten Räume mit Werken von Georg Baselitz und Gerhard Richter führen den Besucher dann in die unmittelbare Gegenwart.
Der lebhafte Dialog über Kultur und Leben brach auch beim stimmungsvollen Abendessen nicht ab.

Am Sonntagmorgen erwartet uns Dr. Stephan Dahm erneut zu einer Führung in den neu gestalteten Räumen der Gemäldegalerie Alte Meister im Zwinger. Der internationale Ruhm der Gemäldegalerie gründet sich auf Meisterwerke wie Raffaels “Sixtinische Madonna”, Giorgiones “Schlummernde 
Venus”, Correggios “Heilige Nacht”, Cranachs »Katharinenaltar«, Vermeers »Briefleserin« oder Bellottos Dresdener Stadtansichten. Auch dieser Besuch unter fachkundiger Führung und die daraus resultierenden Dialoge begeisterten alle und dauerte weit über die geplante Zeit hinaus.
Danach besuchten wir die berühmte Porzellansammlung August des Starken in den dafür neu renovierten Räumlichkeiten des Zwingers. Neben einer grossen Anzahl ostasiatischen Porzellans, beeindruckte in erster Linie die Sammlung von Meissner Porzellan des 18. Jahrhunderts in Form vom Geschirr, Figuren und übergrossen Tieren.
Im Residenzschloss erwartete uns am Nachmittag Frau Dr. Petra Kuhlmann-Hodick, Kustodin des Kupferstichkabinetts, zu einer privaten Besichtigung. In einem perfekten und nach allen konservatorischen Vorgaben ausgebauten Sammlungskabinett konnten wir zahlreiche Zeichnungen von Anton Graff, Adrian Zingg und anderen Künstlern des 18. und 19. Jahrhunderts betrachten.

Leider neigte sich unsere Reise schon bald dem Ende zu.
Für die kleine aber feine Reisegruppe war der Besuch in Dresden ein tolles Erlebnis. Die wunderbaren Kunstschätze, die hochkarätigen Führungen, die spannenden Gespräche, das perfekt organisierte Programm und die harmonische Zusammensetzung der Gruppe (nicht zu vergessen das gute Essen und das schöne Wetter!) trugen allesamt zum Gelingen dieser Reise bei.
Wir freuen uns auf die nächste Reise im kommenden Jahr und hoffen viele Freunde des Museums dafür begeistern zu können.

Madeleine Ducret

Teilnehmer: Madeleine Ducret, Michel Cuendet, Marc Fehlmann, Harry Joelson, Ruth und Hansruedi Kübler, Andrea Lutz, Sonja Remsberger, David Schmidhauser, David Streiff.