«Hodler, Anker, Giacometti – Meisterwerke aus der Sammlung Blocher» beschert dem Museum Oskar Reinhart Rekordzahlen. Damit hätte Direktor Marc Fehlmann nicht gerechnet.(…) Ja, wir haben eigens einen Telefondienst eingerichtet, um Führungen zu buchen, und wir haben das Angebot unserer Gruppenführungen um 30 Prozent erhöht, allerdings ist bis Weihnachten schon alles ausverkauft und im Januar hat es nur noch wenige freie Termine.(…)
Was halten Sie von der Idee, die Namen in «Neues Museum» zu ändern?
(…) Es wäre ein Zeichen von nicht zu überbietender Dummheit und Provinzialität seitens der Entscheidungsträger, wenn sie eine solche Marke gegen die nichtssagende Bezeichnung «Neues Museum» austauschen würden. Man kann einen operativen Zusammenschluss auch bewerkstelligen, ohne den Namen des Museums zu eliminieren, das zeigen die erfolgreichen Beispiele in München oder Berlin.
Interview: Salome Kern Stadtanzeiger vom 10. November 2015
[…] Hochkarätig besetzt mit internationalen Referentinnen und Referenten, viel Publikum: Das Museum Oskar Reinhart lud ein zur Tagung «Fluchtgut II: Zwischen Fairness und Gerechtigkeit für Nachkommen und heutige Besitzer». Schon die erste Fluchtgut-Tagung war ein grosser Erfolg – dass an der zweiten noch mehr Fachleute aus der Welt der Kunst, des Rechts, der Wirtschaft etc. den Weg ins Winterthurer Museum Oskar Reinhart fanden, bestätigt ihn erneut.
Es waren gestern so viele, dass die Übertragung in einen Nebensaal nötig wurde. Die Referate waren ebenso anregend, wie die Stimmung angeregt war. Schön, dass die Vorträge auch diesmal wieder in Buchform erscheinen – die Texte der ersten Tagung sind soeben in einem 174-seitigen Band bei Stämpfli herausgekommen (64 Fr.). […]
(erschienen im Landbote vom 01.09.2015. Angelika Maass)
Die Stiftung Oskar Reinhart in Winterthur hat den Erben des Berliner Verlegers Rudolf Mosse (1843–1920) eine Pastell-Zeichnung von Adolph Menzel aus ihrem Bestand übergeben.
Das Blatt wurde Erna Felicia und Hans Lachmann-Mosse, Mosses Tochter und Schwiegersohn, kurz nach der nationalsozialistischen Machtübernahme in Deutschland 1933 widerrechtlich entzogen.
Beim übergebenen Werk handelt sich um das Blatt “Dame mit roter Bluse” (Kostümstudie, Menzels Schwester Emilie), Pastell auf ehemals blauem, heute gebräuntem Papier, 21/22 x 28.5/29 cm; Inv. Nr. 545. Da die Werke im Besitz der Stiftung Oskar Reinhart unveräusserlich sind, hat die Stiftung diese Zeichnung keiner Bewertung unterzogen.
Oskar Reinhart hat das Blatt 1934 vom Kunsthändler Fritz Nathan in München erworben, mit dem er seit 1928 in regelmässigem Kontakt stand und dem er 1936 zur Flucht in die Schweiz verhalf. Er bezahlte mit 3’632 Schweizer Franken einen Preis, der für hochwertige Zeichnungen Menzels damals üblich war.
1940 hat Oskar Reinhart das Werk in die Stiftung eingebracht, die er gründete, um seinen Kunstbesitz der Öffentlichkeit zu erhalten. Menzels Pastellstudie wurde in der Ausstellung gezeigt, die 1993–1995 Werke der Stiftung Oskar Reinhart nach Berlin, New York, Los Angeles, London und Genf brachte. Das Blatt war unter Nr. 67 ausgestellt und wurde in den begleitenden Publikationen beschrieben und abgebildet. Ausserdem wurde das Pastell in Rolf Hochhuth, Menzel. Maler des Lichts, Frankfurt a. M./ Leipzig 1991, S. 80 abgebildet.
Das 2012 ins Leben gerufene Mosse Art Restitution Project hat die Umstände erhellt, die zum Konkurs des Verlagshauses Mosse sowie zur Beschlagnahmung der Sammlung und 1934 zur öffentlichen Versteigerung der Werke in Berlin führten, nachdem die Nachkommen Mosses aus Deutschland geflohen waren. Aufgrund dieser neuen Erkenntnisse hat der Stiftungsrat der Stiftung Oskar Reinhart die Erben der damals enteigneten Besitzer kontaktiert und ihnen angeboten, das Blatt zu übergeben.
Es ist nachgewiesen, dass Oskar Reinhart Angebote mit unklarer Provenienz in den 1930er Jahren strikte mied.
Der Stiftungsrat ist überzeugt, im Sinne des Stifters zu handeln, wenn er sich von einem Werk trennt, von dem aus heutiger Sicht anzunehmen ist, dass Reinhart es nicht erworben hätte, wenn ihm die genauen Umstände der Veräusserung bekannt gewesen wären. Dementsprechend erfolgte die Übergabe des Menzel-Pastells an die Erben Mosse (d.h. an die Mosse Foundation, University of Wisconsin Foundation, Joy Mosse) aus freiem Ermessen.
Die Sammlung der Stiftung Oskar Reinhart umfasst rund 640 Gemälde und Skulpturen sowie ca. 6’000 Arbeiten auf Papier. Aufgrund der Geschichte des Sammlers Oskar Reinhart und aufgrund bisheriger Recherchen darf die Stiftung Oskar Reinhart, Winterthur, davon ausgehen, dass es sich bei dem nun übergebenen Blatt von Adolph Menzel um einen Einzelfall handelt. Das “Mosse Art Restitution Project” dankt der Stiftung Oskar Reinhart, dass sie an die Mosse Erben gelangt ist und diesen das Werk restituiert hat. Informationen zum “Mosse Art Restitution Project” finden sich unter www.mosseartproject.com
Kombiniert mit dem Bestand des Kunstmuseums zeigt das Museum Oskar Reinhart, rechtzeitig zum 130. Geburtstag von Oskar Reinhart, einen neu eingerichteten Saal mit den Werken von Ferdinand Hodler. Das neue Hängekonzept öffnet ganz neue künstlerische Möglichkeiten und Perspektiven für das Museum und für Dr. Marc Fehlmann.
Aber nicht nur das neue Hängekonzept, auch das Engagement unseres Vereins trägt erste Früchte. Das Museum wird von der Stadt als Juwel erkannt und die Briner und Kern Sammlung wird nun im Erdgeschoss integriert. Dies eröffnet so weitere Möglichkeiten, Ideen und Visionen rund um das Museum umzusetzen.
Gestern Abend wurde im Museum Oskar Reinhart die Ausstellung CONFRONTATION Schweizer Zeichnungen von Liotard bis Noureldin und CH-Variationen. Neuere Schweizer Zeichnungen im Kunstmuseum eröffnet. Die Schau im Museum Oskar Reinhart dauert bis am 06. September.
[…] Zwei Ausstellungen, ein grosses Thema: Das Museum Oskar Reinhart zeigt «Confrontation. Schweizer Zeichnungen von Liotard bis Noureldin», und das Kunstmuseum präsentiert «CH-Variationen. Neuere Schweizer Zeichnungen». Am Ende steht man da, ganz heiter und beschwingt, obwohl nicht alles heiter und beschwingt ist, was man in den beiden Ausstellungen zu sehen bekommt. Aber diese Vielfalt an Ausdrucksformen lässt niemanden unberührt – eine Erfahrung von Freiheit zwischen atmender Bewegung und fesselnder Konzentration. […] Die beiden Ausstellungen laden ein, die Vielfältigkeit und die bis heute anhaltende künstlerische Relevanz der Gattung Zeichnung neu zu erkennen. […]
(erschienen im Landbote vom 09.05.2015. Angelika Maass)
Der Vorstand der Freunde des Museums Oskar Reinhart nimmt voller Erleichterung zur Kenntnis, dass die eidgenössische Stiftungsaufsicht die Statutenänderung der von Oskar Reinhart 1940 gegründeten Stiftung gutgeheissen hat.
Die neuen Richtlinien zur Hängung der Werke ermöglichen einen modernen Museumsbetrieb. Die Erhaltung des Bildbestandes der Stiftung Oskar Reinhart ist weiterhin gewährt.
Der Vorstand der Freunde des Museums Oskar Reinhart ist zuversichtlich, dass Dr. Marc Fehlmann behutsam und respektvoll mit Oskar Reinharts Vermächtnis umgehen wird. Die Liberalisierung der Hängevorgaben erleichtert einen zeitgemässen, lebendigen Umgang mit dem Sammlungsbestand.
Die modifizierten Statuten garantieren weiterhin, dass der Wille des Stifters respektiert wird: Die Erhaltung der Sammlung in ihrer Gesamtheit und die Zugänglichkeit für eine breite Öffentlichkeit.
Am 31. März ist von dwo im Landboten unter dem Titel Neue Freiheit für Oskar Reinhart ein Artikel erschienen, der das Thema aufgreift und erklärt. Museumsdirektor Marc Fehlmann verspricht hier unter anderem mit den neuen Freiheiten subtil umgehen zu wollen, ohne den Charakter der Sammlung zu zerstören.
Die Ausstellung BARTHÉLEMY MENN (1815–1893) wurde am 06. März in einem feierlichen Rahmen eröffnet und ist bis am 30. August 2015 im Museum Oskar Reinhart zu besichtigen.
Am 2. April ist von Maria Becker in der NZZ unter dem Titel des Menn Zitates In einem Busch sehe ich alles ein weiterer Artikel über die Ausstellung erschienen.
Ein vergessener Maler wird wiederentdeckt und rehabilitiert. In der Kunst des 19. Jahrhunderts spielte er eine Nebenrolle; die aber war einen Oskar wert. (…) Marc Fehlmann, Direktor des Museums Oskar Reinhart, (hat) für das in Winterthur sehr prominent vorhandene Werk des Genfers im Haus am Stadtgarten drei Räume frei gemacht, in denen er die Wände in einem weichen Bordeaux-Ton streichen liess. Es ist dies die bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts gängige Farbe musealer Bilderwände. Sie bringt koloristische Feinheiten der Grün-Blau-Braun-Grau-Palette, wie Menn sie zu bieten hat, wunderbar zur Geltung.
Zwischen Sehnsucht und Geborgenheit – Barthélemy Menn, «Entdecker» von Hodler, herausragender Lehrer und Vermittler, hat in Frankreich gelernt und wurde ein Meister der Paysage intime.
Eine Geburtstagsschau im Museum Oskar Reinhart. […]
(Artikel erschienen im Landbote am 07.03.2015 von Angelika Maass)
Barthélémy Menn est né en 1815. Il y a donc anniversaire. On pouvait s’imaginer que le Musée d’art et d’histoire marque le coup. Eh bien non! C’est le Museum Oskar Reinhart de Winterthour, dont je vous ai récemment parlé, qui s’attelle à ce devoir de mémoire. Il présentera du 7 mars au 30 août des pièces tirées de son propre fonds. Le musée possède en effet, grâce à son créateur Oskar Reinhart (1885-1965), le plus important ensemble de Menn après Genève.
Das Gemälde «Kreidefelsen auf Rügen» von Caspar David Friedrich (1774–1840) ist eine Ikone der Deutschen Romantik und Aushängeschild der Museumsstadt Winterthur.
Statt im Museum Oskar Reinhart am Stadtgarten hängt es nun bis Anfang Mai in den Staatlichen Kunstsammlungen in Dresden. […]
Im Rahmen des Jahresprogrammes besuchen wir auf unserer Vereinsreise die Ausstellung Romantische Landschaften der Staatlichen Kunstsammlung in Dresden und freuen uns dabei unter anderem auf ein Wiedersehen mit den Kreidefelsen.
kunstmarkt.com Die Ausstellung „Dahl und Friedrich. Romantische Landschaften“ der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden lockt die Besucher an. Nach neun Wochen Laufzeit konnte sie bereits den 50.000sten Besucher verzeichnen. (…) Mit diesem Ergebnis gehört die Ausstellung schon jetzt zu einem der stärksten Besuchermagnete der Staatlichen Kunstsammlungen. (…) Neben den eigenen Beständen ergänzen wertvolle Leihgaben renommierter Museen und Privatsammlungen des In- und Auslandes, darunter der Hamburger Kunsthalle, der Alten Nationalgalerie in Berlin, des Metropolitan Museum of Art in New York, des Museum Oskar Reinhart in Winterthur und der Österreichischen Galerie Belvedere in Wien, diese Schau.
Wir empfehlen Ihnen heute den Kauf der NZZ am Sonntag!
Der Autor Gerhard Mack schreibt heute, in einem zweiseitigen Artikel im Kulturbereich, mit klaren Worten, wie er die Museenlandschaft in Winterthur sieht.
Dieser wird sicher kontroverse, aber auch absolut nötige Diskussionen auslösen.
[…] Winterthurs Potenzial als Museumsstadt liegt […] im Kunstmuseum und im Museum Oskar Reinhart am Stadtgarten.
Nur wenn diese beiden Häuser zusammengeführt und ihre Kernbestände um weitere Werke aus der Restsammlung Hahnloser, aus den Sammlungen Briner und Kern sowie von weiteren verstärkt werden, erhält die Stadt eine Institution, die sich künftig behaupten kann.
Gelingt dies nicht, dürfen sich andere Häuser in der Schweiz freuen. Die Sammlung Briner wäre dem Kunstmuseum St. Gallen eine willkommene Verstärkung.
Wenn Winterthur sich vorher nicht neu aufstellt, können die Stadtoberen die ganze Kunst am besten schon jetzt auf Camions verfrachten und vor dem Kunsthaus Zürich abladen. Entschuldigungen für ihre Versäumnisse gibt es keine.
(erschienen in der NZZ am Sonntag vom 25.01.2015 von Gerhard Mack)
Unterstützen Sie uns! Mit noch mehr Mitgliedern ist es für uns einfacher weiter aktiv für die Belange des Museums Oskar Reinhart einzustehen.
Machen Sie den Unterschied! Wir verweisen hier insbesondere auf unsere aktuelle Aktion “Briner Bilder in Gefahr!”